Nachhaltige Dämmmaterialien und ihre Merkmale
Nachwachsende Dämmstoffe liegen im Trend und schützen nicht nur das Klima, sondern sind auch noch kostengünstig in der Herstellung.
Holzfaser, Zellulose, Kork, Flachs, Kokos, Hanf, Seegras, Schilf, Schafswolle und Stroh sind nur einige der ökologischen Dämmstoffe, die sich bereits seit Jahrhunderten bewährt haben. Sie sind als Platten, Matten, lose Füllstoffe oder zum Einblasen in Gebäudehüllen erhältlich und bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Auch für den Bau von Strohhäusern, die energetisch den Passivhäusern in nichts nachstehen, wird es immer interessanter.
Holzfaser
Holzfaserplatten sind ein äußerst beliebtes und sehr häufig verwendetes nachhaltiges Dämmmaterial. Sie werden aus den Resten der Holzverarbeitung und Holzschnitzeln hergestellt, die anschließend durch Zufügen von Luft aufgefasert und zu Platten verarbeitet werden. Diese Platten sind sehr vielfältig einsetzbar und bieten eine hervorragende Wärme- und Schalldämmung.
Schilf
Schilf hat sich in Bezug auf Dachdeckung und Dämmung bewährt. Es besteht aus einer Vielzahl von Halmen, die miteinander zu Matten verdrahtet. Die Luftkammern zwischen den Halmen sowie die in den Halmen enthaltene Luft bewirken eine gute Isolierung und diesen außerdem als Schallschutz.
Schafswolle
Schafswolle ist ein beliebtes Material, wenn es um die Sanierung von Räumen geht. Obwohl es in seiner natürlichen Form nicht als Baustoff geeignet ist, kann es durch chemische Vorbehandlungen geschützt werden. Dadurch wird zum Beispiel verhindert, dass Insekten angezogen werden.
Schafswolle ist sowohl als Matte als auch als loses Stopfmaterial erhältlich und kann eine große Menge an Feuchtigkeit aufnehmen. Zudem ist sie in der Lage, Schadstoffe zu binden und teilweise umzuwandeln. Somit ist die Wolle besonders gut für jene Räume geeignet, in denen mit schädlichen Stoffen gearbeitet wird.
Zellulose
Recyceltes Altpapier wird zu Zellulose verarbeitet, um einen nachhaltigen Dämmstoff zu erzeugen. Moderne Technologien ermöglichen es, dass die Fasern zu einer dichten Matte zusammengefügt werden, die nicht nur wirksam dämmt, sondern auch resistent gegenüber Schimmel und Schädlingen ist. Mit einer speziellen Blasenvorrichtung wird das Material in Hohlräume der Gebäudehülle eingeblasen, wo es sich dann langfristig anlagert.
Kork
Die Rinde der Korkeiche ist ein wertvolles Material, das für die Herstellung von Kork genutzt wird. Nachdem es geschrotet und granuliert wurde, kann es verschiedenen Zwecken dienen. Dämmplatten aus Kork können zur Isolierung von Wänden und Decken verwendet werden. Auch als lose Füllstoff eignet sich das Material hervorragend. Zudem wird es auch häufig für Trittschalldämmungen genutzt.
Flachs
Der Einsatz von Flachs, auch Leinen genannt, ist nicht auf die Textilindustrie beschränkt. Vielmehr kann man aus der heimischen Flachspflanze zerfaserte Dämmplatten pressen, die sich durch ihre Flexibilität auszeichnen. Dank ihrer Biegsamkeit kann man sie einfach und unkompliziert in verschiedenen Bereichen verwenden.
Kokos
Die äußere Schale der Kokosnuss liefert den Rohstoff für ein sehr effizientes Wärme- und Schallschutzmaterial. Die Fasern des Kokosdämmstoffs enthalten zahlreiche Luftkammern, die eine wirksame Isolierung gewährleisten. Sie werden verarbeitet, um Platten zu bilden, die für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet sind. Darüber hinaus kann der Dämmstoff auch lose zur Füllung von Fugen und Lücken verwendet werden.
Hanf
Der Anbau von Hanf in Deutschland war aufgrund der enthaltenen psychoaktiven Substanz, Tetrahydrocannabinol (THC), lange Zeit verboten. Doch durch die Entwicklung von Sorten, die nur eine geringe Menge an THC enthalten, ist der Aufbau der Pflanze unter bestimmten Einschränkungen wieder erlaubt. Eine Verwendungsmöglichkeit für Hanflein ist die Produktion von Dämmstoff. Dazu werden die Halme in kleine Fasern zerteilt und anschließend zu weichen Platten gepresst, die als Isoliermaterial für Wärme und Schall dienen.
Seegras
Der Salzgehalt von Seegras macht es sehr robust und langlebig. Dadurch ist es ein langlebiges Material, der zerfasert werden kann. Seegras kann auch zum Einblasen in Gebäudehüllen verwendet werden. Es hat darüber hinaus gute dämmende Eigenschaften.
Stroh
Strohdämmungen waren einst sehr beliebt, doch im Laufe der Zeit wurden sie durch andere Materialien ersetzt. Doch es sieht ganz danach aus, als würde Stroh bald wieder im Rampenlicht stehen. Die Eigenschaften als Dämmstoff sind nämlich enorm. In der Zwischenzeit haben sich verschiedene Architekten spezialisiert, um daraus Häuser zu konstruieren. Diese sind jedoch weit entfernt von einfachen Strohhütten. Sie sind energetisch auf dem gleichen Niveau wie Passivhäuser. Seht euch dazu das folgende Video an.